Die Arbeit des in Köln lebenden Künstlers Jürgen Klauke spielt seit den frühen 1970er-Jahren eine zentrale Rolle in der Entwicklung und der Geschichte von Performance und Körperkunst, weil er durch seine performativen Akte vor der Kamera die Geschlechterrollen seit dieser Zeit unterminiert. So sprengte Klauke den Begriff des Selbstporträts, indem er „soziale Bilder“ schuf, die Gedanken an den anderen und an den Blick, der diesen erfasst, einbezogen. Die damit einhergehenden gesellschaftlichen und psychologischen Entstellungen werden dabei bis ins Grotesk-Fratzenhafte kenntlich gemacht.
Die Ausstellung in Wien umfasst sowohl historische Werke Klaukes aus den 1970er- und 1980er-Jahren als auch die neuen Schlachtfelder – ein Tableau aus 144 Fotografien, die Absenz und Präsenz, Innen und Außen, Schönheit und Hässlichkeit thematisieren. Diese Gegensätze von Leben und Tod sind seit Langem ein konzeptueller Kontrapunkt in Klaukes Werk.
Künstler
Jürgen Klauke (DE)Michael Scott Hall
Michael Scott Hall studierte Fotografie/Kunsttheorie an der Cranbrook Academy of Art (Detroit) und arbeitet derzeit als freier Kurator. Hall gründete den Chicago Project Room (mit Daniel Hug) in Chicago und später in Los Angeles (1996–2002). Im Jahr 2003 eröffnete er die Galerie Michael Hall in Wien und im Jahr 2007 die Contemporary Bar, einen Raum für Künstler und Veranstaltungen. Seit 2008 liegt Halls kuratorischer Fokus auf temporären Interventionen mit Projekten für KÖR (Kunst im öffentlichen Raum) und INSTITUT (Wien). Hall hat Texte über Kunst und Fotografie für Camera Austria und diverse Magazine sowie Künstler- und Museumskataloge geschrieben.
Galerie Elisabeth & Klaus Thoman
Seilerstätte 7, 1010 Wienwww.galeriethoman.com